Tag 9 - 19. Juni
Modernes Hanoi
Es ist unser letzter Tag in Hanoi und es gibt kein festgelegtes Programm. Muriel und ich entscheiden uns, die andere Seite des Hoàn Kiếm Sees zu erkunden. Der See, den wir bisher nur bei Sonnenuntergang und in den frühen Morgenstunden gesehen hatten, glänzte nun in der Mittagssonne und war bevölkert von Einheimischen und Touristen, die die kühle Brise genossen.
Der Weg führte uns zum Hanoi Opernhaus, ein beeindruckendes Gebäude, das an die französische Kolonialarchitektur erinnert. Seine prächtige Fassade und die umliegenden, gepflegten Grünflächen standen in starkem Kontrast zu den engen, chaotischen Gassen und dem hektischen Straßenleben, das wir in den letzten Tagen erlebt hatten. Es war ein Zeichen der kulturellen Vielfalt dieser Stadt, wo Geschichte und Moderne Seite an Seite existieren.
Während wir weitergingen, fanden wir uns in einer Gegend wieder, die so anders war als das Hanoi, das wir bisher kennengelernt hatten. Luxusgeschäfte säumten die Straßen, leuchtende Schilder von Gucci, Rolex, Prada und anderen prangten an den gläsernen Fassaden. Die Menschen hier wirkten anders, besser gekleidet, beschäftigter, aber auch weniger aufgeschlossen gegenüber uns Fremden. Es war eine ganz andere Seite von Hanoi, nur ein oder zwei Straßenzüge entfernt von der Altstadt, die wir die letzten Tage erlebt hatten.
Rückfahrt
Die Rückfahrt gestaltete sich dann aber doch wieder so, wie hier alles angefangen hat. Unsere Taxifahrerin hat während der Fahrt gleich zwei Mobiltelefone benutzt, eines kurz, um der Zentrale Bescheid zu geben, das andere jedoch, um die gesamte Fahrt über einen Video-Call mit einer etwas älteren Dame zu führen. Die Autobahn ist auf allen Spuren Richtung Flughafen verstopft und so fährt sie unser Taxi kurzerhand auf die Gegenfahrbahn. Der uns entgegenkommende Autobahnverkehr scheint so etwas aber irgendwie schon zu kennen und auf unerklärliche Weise kommen wir dann doch pünktlich und in einem Stück am Flughafen an.