Ein Pseudonym macht sich selbständig. Unmöglich? In tausendjährigen Zeiten ist vieles möglich. Was würden Sie tun, wenn Sie mit Leib und Seele Bühnenautor wären, Ihnen aber vom Staat das Schreiben verboten wird? Natürlich, Sie sind clever, Sie legen sich ein Pseudonym zu. Was aber, wenn ein Stück von Ihnen nun einen Preis gewinnt und aufgeführt werden soll? Auch jetzt wissen Sie sich zu helfen: Sie suchen den Strohmann zum Pseudonym. Eine verhängnisvolle Entscheidung … Tragisch?

Georg Kaiser schrieb sein Stück 1941 in der Emigration als Komödie - damals wie heute eine mutige Form der Auseinandersetzung mit der Rolle der Kunst im “3. Reich”.

Das Klick Theater nimmt sich dieses Themas mit bitterbösem Humor an. Mit beißendem Spott werden die Funktionsträger des NS-Staats als lächerliche Marionetten karikiert und die Bigotterie und perfide Denkart der NS-Gesellschaft dem Hohn preisgegeben. Doch Vorsicht, mitunter könnte den Zuschauern das Lachen im Halse gefrieren.


Klawitter “Ich bin ein Schwein und bin gewillt, ein Schwein zu bleiben”
(Kurt Willwand)


Ernst Hoff “Es ist schön, zum Schutz von etwas aufgerufen zu sein, das einzig und erhaben ist, die deutsche Kunst.”
(Andreas Tusche)


Elli Hoff “Ich bin noch jung, wirf mir das nicht vor.”
(Barbara Schröter)


Nuckel “Wer uns liebt, schwächt uns, wer uns haßt, macht uns nur stärker. Und so suchen wir allen Haß der Welt, um zu werden, was wir sind: Deutsche!”
(Christian Kohlroß)


Koepfer “Frl. Jost, schlank wie sie muß man sich halten. Das ist es was Partnerschaft und Beziehung erst wervoll macht: Vertrauen und Wertschätzung.”
(Jan Köhler)


Suhrke “Ich las, ich war begeistert. Nur heraus das Buch. Jetzt habe ich nicht einmal einen Lektor mehr.”
(Martin Wacker)


Frl. Jost “Es heißt in der Bestimmung, daß niemand schimpfen darf. Niemand in eines Volksgenossen Nähe.”
(Mirjam Weisse)


Tante Behrens “So jung war ich nie! Es nützt nichts, wir müssen an das Leben denken, das sich entwickelt.”
(Susanne Siemers)


Hauswirtin “Kann nicht ein Schriftsteller mit seinen Werken dasselbe tun? Statt roter, grüner, blauer, violetter Bücher braune schreiben?”
(Birgit Trierweiler-Hauke)


Dienstmädchen “Denken besorgt jetzt ein anderer, der für uns alle denkt”
(Jutta Schumpf)


Polizei “Die Polizei hat alles übertroffen, was gegenwärtig möglich ist.”
(Dirk Grimm, Jürgen Kestler)


Konditorfrau “Ich bin doch in der Fachschaft Konditor. Und man soll sich um nichts anderes kümmern.”
(Petra Sobotka)


Regie “Heidenei... - Nochmal... - Bis dahin.”
(Stefan Sittig, Petra Fischer)